19.10.2005 | 10:16 | Anderswo | Vermutungen über die Welt
Wer auf südkoreanischen Autobahnen im Stau steht, braucht nicht mehr zu verhungern. Dafür sorgt die neueste koreanische Dienstleistungsinnovation: Der mobile Stauverkäufer. Ein Job mit Zukunft, denn auf den Autobahnen des Landes wird mehr gestanden als gefahren. Das mag daran liegen, dass die Koreaner mittlerweile zwar gelernt haben, gute Autos zu bauen, aber noch nicht so ganz, wie man sie zügig bewegt. Wie dem auch sei: Mit der Schaffung von Arbeitsplätzen als Stauverkäufer (und Verbeuger) ist Südkorea die Quadratur des Arbeitsmarktkreises gelungen: Die Leute von der Strasse holen, indem man sie auf eben diese stellt. Vielleicht auch demnächst bei uns, am Kamener Kreuz oder auf der Avus?
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18.10.2005 | 18:58 | Anderswo | Sachen kaufen
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.) (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.) (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Jedem Aufbruch wohnt ein Abenteuer inne. Vietnams wirtschaftliche und touristische Öffnung gegenueber dem Westen wird begleitet von nicht selten abenteuerlichen Neuschöpfungen in englischer Grammatik und Orthografie – mit teilweise hohem Erkenntnis- und Unterhaltungswert. Unbedingt sollte etwa die freundliche Begrüssung "Welcome to you" am Eingang des Hotelfoyers Eingang ins Oxford-Englisch finden.
Der boomende Pauschaltourismussektor scheint am wenigsten gefeit gegen unfreiwillige Komik. So sticht etwa bei der Ansage, dass unter der prallheissen Tropensonne ein Schlammbad ein "interessantes" Erlebnis ist, die fehlende Wertung förmlich ins Auge. Sehr schön auch der mittlerweile im Zuge des vorherrschenden Copy-Kapitalismus (erfolgreiche Konzepte werden möglichst identisch in unmittelbarer Nachbarschaft geklont) von vielen Touranbietern übernommene Slogan "Something for somebody".
Vor allem aber bei den modisch nachgeschöpften Markenartikeln, die mangels Original kaum als "Fakes" bezeichnet werden können (vielmehr wird zur Veredelung einfach auf jedes beliebige Produkt ein beliebiges aus einer Liste von vielleicht 15 bekannten Markenlogos appliziert) treibt die Sprachbarriere bizarre Blüten. Oft lässt sich, wie bei bei nebenstehender Jeansbeschriftung, die ursprünglich intendierte Botschaft gerade noch so erahnen. In diesem Fall könnte sie mit der jahrelangen Tradition des Jeansherstellers Marc O'Polo zu tun haben – nur so eine Vermutung.
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18.10.2005 | 16:27 | Anderswo | Vermutungen über die Welt
  Die Arbeitslosigkeit in Südkorea ist weltweit eine der niedrigsten. Sie beträgt irgendwas zwischen 3,4% und 3,6%. Wie die Südkoreaner die Arbeitslosenzahl in den Griff bekommen, konnte die Riesenmaschine in Seoul und anderen grossen Städten beobachten. Hier arbeiten junge Menschen als professionelle Verbeuger. Von grossen Unternehmen mitten auf der Strasse plaziert, haben diese Dienstleister vor den passierenden Luxuskarossen das zu machen, was man in Deutschland früher einen Diener nannte, wobei gilt: Je grösser der Wagen, desto tiefer. Anschliessend wird mit Händen oder Stäben herumgefuchtelt, meist um die PKW in Tiefgaragen zu locken, die zu grossen Shopping-Malls gehören. Verbeuger tragen bei der Arbeit immer eine Montur, die entfernt an das Outfit amerikanischer Gangster aus den dreissiger Jahren (Borsalino & Co.) erinnert, wahlweise aber auch an das von historischen chinesischen Verbrechern (Busan). Deutlich vorteilhafter kommen weibliche Verbeuger daher, die High Heels und kurze, enge Röcke tragen, dafür aber leider mit den Händen affige Sprechbewegungen machen. Solcherlei Benehmen, das man im Rest der Welt nur von Party-Schattenspielen kennt ("Ich mache jetzt mal ein Krokodil"), gilt in Südkorea als besonders höflich.
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18.10.2005 | 16:21 | Anderswo | Zeichen und Wunder
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.) Graffiti oder Street Art pour 'l Street Art sucht man in Vietnam vergebens, dafür hat sich dort eine sehr pragmatische Form der Fassadengestaltung etabliert. Handwerke preisen ihre Dienstleistungen an, indem sie ihre Kontaktdaten per Schablonenmalerei myriadenfach in der Stadt verbreiten. Obwohl dieser Kunstform unbestreitbar ein praktischer Nutzwert innewohnt, ist ihre Ausübung inzwischen verboten und wird wohl in Zukunft aus dem Stadtbild verschwinden, zumal die Urheber anhand ihrer Telefonnummer leicht ausfindig zu machen sind. Schade, eigentlich.
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18.10.2005 | 15:42 | Anderswo | Vermutungen über die Welt
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Verfolgt man gegenwärtig die Medienlandschaft so oberflächlich, wie sie es verdient, bekommt man leicht den Eindruck, dass Asien aus China besteht, gewürzt mit einem japanischen Präsidenten-Popstar, China, der bald schon alles vernichtenden Vogelgrippe, China und Selbstmordanschlägen in Indonesien (ausserdem China). Dieser durchaus einseitigen Darstellung eines Kontinents, dessen Länder praktisch nicht viel mehr gemeinsam haben als eben zu einem Kontinent zu gehören, setzt die Riesenmaschine kontrastiv eine ZWEIseitige Darstellung entgegen: Ein Riesenmaschine Spezial über Korea und Vietnam, zwei Länder, die sich wie Deutschland hervorragend mit Staatsteilungen auskennen. Während auf der morgen offiziell beginnenden Buchmesse in Frankfurt der Schwerpunkt auf koreanischer Literatur liegt, wird die Riesenmaschine sich eines volksnäheren Themas annehmen und vor allem neuartige Dienstleistungen in Korea beleuchten. Der Pekinger Sonderkorrespondent der Riesenmaschine, Christian Y. Schmidt, ist dafür eigens in das kleine, sympathische Land gefahren, das wie ein amputiertes Bein ins ostchinesische Meer ragt. Ebenfalls live oder fast live berichtet der Chef-Soziopathloge der Riesenmaschine, Holm Friebe, aus Vietnam, hier mit dem allgemeineren Schwerpunkt Alltagskultur. Das obige Bild, Kenner werden es bereits identifiziert haben, ist eine Schimäre aus den Flaggen beider Länder, die in ihrer unästhetischen Dysfunktionalität symbolhaft zeigen soll, wie schwierig es ist, zwei Länder unter einen Hut, bzw. in ein Bild zu bekommen.
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IN DER RIESENMASCHINE
ORIENTIERUNG
SO GEHT'S:
- Klosterfrau Melissengeist on the rocks
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"Edge of Tomorrow", Doug Liman (2014)
Plus: 1, 15, 37, 69, 79, 80, 89, 91, 93, 96, 101, 126, 129 Minus: 3, 9, 46, 70, 152, 161 Gesamt: 7 Punkte
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