Riesenmaschine

06.02.2006 | 00:33 | Essen und Essenzielles

Ich weiss es nicht, ich bin kein Huhn

Man kennt das ja: Da hat man Lust auf ein gekochtes Ei und mal wieder keine entsprechende Kochvorrichtung zur Hand. Entweder weil zu Hause gerade die Warmwasserzufuhr nicht so richtig funktioniert oder weil man unterwegs ist und weder einen Parabolspiegel, noch einen AMD-Prozessor und erst recht nicht diese komplett ausgestattete Pick-Up-kompatible Küche (nur 3.395 $) dabei hat.

Nun könnte man aufgeben und sich doch wieder bloss eine Pizza kaufen. Oder einfach im Internet nach einem Ausweg suchen und diesen dank Boingboing auch finden. Hier steht nämlich, wie es geht: Einfach zwei Handys nehmen, zwischen beiden ein Gespräch herstellen, sie gegenüber auf einen Tisch mit dem Ei dazwischen legen und dann mittels Geräuschkulisse von aussen dafür sorgen, dass sich die Handys auch wirklich unterhalten – simsalabim, drei Minuten später hat man das gewünschte gekochte Ei.


Handys können Eier kochen, diese Grafik belegt es einwandfrei (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)


Nein, ist natürlich Quatsch, man könnte auch 100 Handys nehmen und würde ein Ei vermutlich nicht mal so warm halten, dass am Ende irgendwas hinaus schlüpfen könnte. Ausserdem sollte nicht vergessen werden, dass man die meisten Dinge (Eier, Wiesel am Spiess, Tomaten, Schokoriegel) durchaus auch roh essen kann. Einfach mal ausprobieren.


31.01.2006 | 19:50 | Anderswo | Alles wird besser

Google Maps für fast alles


Die Welt steckt voller Überraschungen (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Dass man, wenn man die Dinge frontal von oben betrachtet, wesentlich mehr in wesentlich kürzerer Zeit findet, wissen wir spätestens seit der Erfindung der Google Maps. Und was man da inzwischen alles finden kann: Comicbuchläden und die Optimalposition für ein Panorama mit Sonnenuntergang und Golden Gate Bridge, wo in Rochester 2005 überall jemand ermordet wurde und wo in New York gerade welcher Müll auf der Strasse liegt.

Hübsch ist auch dieses kleine Programm mit dem selbsterklärenden Namen If I dig a very deep hole, where I go to stop? Oder man scrollt zur Entspannung einfach mal ein paar Stunden auf hoher Zoomstufe durch die Weiten der USA und stellt seine Entdeckungen bei reddit online. Da findet man dann Selbstverwirklichungsversuche texanischer Förster, wie dreist Al Quaida inzwischen seine Flugzeuge postiert oder diese nördlich von Kansas City gelegene Aliensiedlung.

Noch viel mehr Kartenmaterial sowie diverse Tools gibt es auf Google Maps Mania. Und wir wollen uns auch gar nicht beschweren, dass das meiste davon nach wie vor nur einem kleinen Teil der Welt (USA, Kanada, Grossbritannien, Japan) nützt. Die Erschliessung Mitteleuropas wird nämlich, wo wichtigere Orte wie die Warcraft-Welt jetzt endlich kartografiert sind, ganz bestimmt bald angegangen. Was uns dann zum Glück bloss noch fehlt, sind Micro Google Maps, die unsere Wohnungen und Büros abbilden und uns z.B. die Koordinaten aller vorhandenen Kugelschreiber, Feuerzeuge, Tesafilmabroller und Taschenmesser anzeigen.

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28.01.2006 | 17:18 | Sachen kaufen

Wunderwaffe stumpfer Designgegenstand


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)


Das Leben in der Grossstadt ist gefährlich, auf den Strassen wimmelt es von finsteren Gestalten, die nichts lieber tun würden, als in unsere Wohnungen einzudringen und unsere Snack-Vorräte, unsere Multifunktions-Schuhlöffel, unseren Menschenknochen-Schmuck, unsere Zeitmaschine, unseren Muldenkipper oder unsere Lieblings-T-Shirts zu stehlen.

Türschlösser sorgen dabei nicht wirklich für Sicherheit, erst recht, seitdem Schlossknacken auf dem Weg zum Volkssport ist. Also ist Selbstschutz gefragt, bloss wie? Jeden Abend unsichtbare Schnüre durch die Wohnung spannen ist mühselig und rächt sich früher oder später. Die Pistole unter dem Kopfkissen ist eine bewährte Methode, die sicherlich im entscheidenden Moment Ladehemmung hat. Und ein Wachhund, also wirklich, wer will schon einen Hund?


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Zum Glück gibt es jetzt diesen Designertisch von James McAdam (gefunden bei b3ta.com). Mit wenigen Handgriffen lässt er sich in eine schlagfertige Knüppel/Holzschild-Kombination transformieren, deren blosse Präsenz die meisten Eindringlinge aus der Wohnung jagen sollte. Zur Sicherheit kann man ja sonst auch noch kochendes Öl in der Flurlampe deponieren. Bleibt nur zu hoffen, dass die Einbrecher nicht auf die Idee kommen, die Wohnungen ihres Interesses vorher mit Pestleichen zu bewerfen.

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27.01.2006 | 12:14 | Alles wird schlechter

Wunderwaffen: Killerpilze


Foto: Sway – Media Jayson / Lizenz
Agent Green ist nicht nur einer der sechs kleinen Brüder von Agent Orange, sondern auch, und darum soll es hier gehen, eine biologische Waffe, die nach Vorstellung einiger Leute längst eine bedeutende Rolle im weltweiten Drogenkrieg hätte spielen sollen.

Im Grunde genommen sind es sogar mehrere Waffen, denn Agent Green bezeichnet mehrere aggressive Pilzkulturen, die zur Vernichtung von Koka-, Cannabis- und Opium-Feldern in US- und usbekischen Labors gezüchtet werden. Die kokavernichtende Variante sollte 2000 auch bereits in Kolumbien zum Einsatz kommen, eine breite Front aus Waffengegnern, Umweltschützern und Vertretern anderer Staaten (Peru, Ecuador, EU-Parlament) führte dann allerdings zur vorübergehenden Aufgabe dieses Plans. Vielleicht ganz gut, denn die US-Forscher hatten sich noch nicht wirklich Gedanken darüber gemacht, was aus den Pilzen wird, wenn sie denn mit den Koka-Pflanzen fertig sind, und ob sie dann zum Beispiel einfach die lokale Flora als neue Nahrungsquelle für sich entdecken (Infos von dieser evtl. einseitig berichtenden Website).

Wohin das nämlich führen kann, können wir im Film Kaze no tani no Naushika sehen, in dem die Welt von extrem schönen aber leider auch extrem giftigen Pilzwäldern überwuchert ist. Richtig dosiert haben Pilze hingegen noch nie geschadet. Und hätten sich die Pilzkulturen des Grafen von Rummelsdorf nicht der allenfalls drittklassigen Wunderwaffe Zyklostrahlen überlegen gezeigt, würde die Welt heute vermutlich von einem Verrückten beherrscht.

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24.01.2006 | 03:28 | Berlin | Alles wird besser | Alles wird schlechter

Mit Dingen leben


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)


Nachtleuchtende Zifferblätter machen Krebs, Filme über niedliche Fische führen dazu, dass andere niedliche Fische im Klo heruntergespült werden und im Kommunismus war es fast unmöglich, mal einen europäischen Fussballtitel zu gewinnen. Man sieht: Oft wird das Gute gewollt und doch das Schlechte bewirkt.

Hier nun ein gelungener Versuch, es umgekehrt zu machen: Living with Things heisst die Diplomarbeit von Monika Hoinkis, bis vor kurzem Studentin der Visuellen Kommunikation an der UdK Berlin. Nach einigen Vorstudien (10 cm langes Ethernetkabel u.ä.) stellt sie sieben Objekte mit offensichtlichen Macken vor, darunter eine Schreibtischlampe, die man festhalten muss, einen Wecker, der nur klingelt, wenn man an seiner Schnur zieht, und einen Kompass, der immer in die Richtung seines Benutzers ausschlägt.

Für die hier runterladbare Arbeit gab es von der UdK im Übrigen einen Preis und, zusammen mit den Ergebnissen der weiteren Preisträgerinnen, bis zum 13. Januar eine Ausstellung in der hauseigenen designtransfer-Galerie am Einsteinufer. Und, wer weiss, vielleicht ist dies ja der Beginn eines globalen Trends in der Warenwelt, der unter dem Label Stupid Design die kommenden Jahre bestimmen und ganz nebenbei zu neuen Ufern in der Garantie- und Gewährleistungsrechtssprechung führen wird.


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"The Departed", Martin Scorsese (2006)

Plus: 3, 11, 31, 35, 37, 79, 82, 88, 89
Minus: 54 x 2, 75, 111, 132
Gesamt: 4 Punkte


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