15.10.2006 | 06:40 | Nachtleuchtendes | Supertiere
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Nein, wir berichten nicht über das, was passiert, wenn LED-Throwies und Taxidermie miteinander vernäht werden, nein. Zum einen haben die Popnutten schon darüber berichtet, und zum anderen sind wir kein willenloses Werkzeug in den Händen aller, die unsere Rubriken Nagetiere und Nachtleuchtendes gleichzeitig bedienen. Bevor die magnetische Ratte nicht wenigstens noch vergoldet wird und vibriert, wird man von uns kein Wort der Bewunderung vernehmen. Wer partout mehr erfahren will, muss alles selbst bei instructables nachlesen.
14.10.2006 | 18:45 | Anderswo | Alles wird besser | Zeichen und Wunder
 Auf dem Weg in eine bessere Zukunft geht es mit Riesenschritten voran. (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.) Wer wie wir mit und durch Disneys Figurenzoo sozialisiert wurde, und kein kaltes Stück Blech in der Brust trägt, sondern einen Batzen blutvollen Muskelgewebes, der war ein Freund des Donald Duckschen Alter Ego Phantomias, eingeführt zuerst von italienischen Zeichnern, in Deutschland dann im lustigen Taschenbuch Nr. 41, das ursprünglich als "Donald mal ganz anders" erschien, neuerdings aber leider "Hier kommt Phantomias" heisst. Gut, dass Frau Doktor Fuchs das nicht mehr sehen muss. Zu den liebenswerten Ausstattungsstücken der kleinbürgerlichen Rächerfigur mit dem Entenschnabel gehörten auch die Sprungfederstiefel, die er sich bei Spring Heeled Jack, einer britischen Kreuzung aus Jack the Ripper und dem Yeti, ausgeliehen hatte. Manches Kind wird damals wohl Pläne gemacht haben, sich mit alten Gummistiefeln und Bettfedern selbst aus dem Alltag zu katapultieren, aber man braucht vermutlich einen ordentlich russisch kaputten Alltag, um aus dem Kindertraum mit blauem Cape tatsächliche Raketenstiefel zu bauen, mit denen man von jetzt an im Eiltempo vor all den Kleinwagen aus Pappe davonlaufen kann. Genau wie Phantomias eben.
14.10.2006 | 12:26 | Alles wird besser | Vermutungen über die Welt
 Zukunft von früher (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)In den späten 90er Jahren brachte General Motors den EV1 auf den Markt. Der EV1 war die Zukunft: er wies den niedrigsten Luftwiderstand aller je in Serie gebauten Autos auf, verursachte mit seinem Elektromotor keinerlei Emissionen und war praktisch lautlos. Er konnte nicht gekauft, nur geleast werden, aber als die Leasingverträge ausliefen, weigerte sich GM, die Fahrzeuge weiter zu verleasen oder zu verkaufen. Bis auf ein paar wenige Museumsstücke wurden 2004 alle EV1 zerstört, darunter 79 fabrikneue. Dies, obwohl Hunderte von begeisterten Kunden ihren EV1 kaufen wollten. Der Film "Who Killed the Electric Car" erzählt die Geschichte der Zerstörung der Zukunft und führt sie auf den Einfluss der Öllobby, die mangelnde Standhaftigkeit der Bush-Regierung (die das ZEV-Gesetz aufweichte) und das fehlende Interesse der Autoindustrie zurück. Diese wiederum wehrt sich im Wesentlichen mit dem Argument: "Aber die Batterien! Die Batterien!".
Damit ist nun bald Schluss. Die in Texas ansässige Firma EEStor wird nämlich demnächst die Welt retten und dies, was besonders bemerkenswert ist, ohne eigene Homepage. Dafür mit einer neuartigen Batterie, die eigentlich keine Batterie ist, sondern ein Ultrakondensator. Ein Auto mit einem dieser 'Ultracaps' wird in 5 Minuten aufgeladen sein und dann ein paar Hundert Kilometer Autobahnfahrt abspulen können. Der EEStor-Ultracap wird trotzdem leicht sein und ungefähr so wenig kosten wie eine Lederausstattung. Die Stimmen der Ungläubigen muss man dabei nicht ernst nehmen, den schliesslich hat Kleiner Perkins kürzlich 3 Mio. Dollar investiert, und die haben ja schon einmal ein gutes Händchen bewiesen, als sie früh bei Google einstiegen.
Endlich keine leidigen Diskussionen um den Privatverkehr mehr und kein Bedürfnis, die lärmige und stinkige Stadt hin und wieder zu verlassen, um im Wald "aufzutanken", obwohl dieser dann ja auch noch gesünder sein wird. Endlich kann sich die Menschheit den wirklich wichtigen Problemen widmen: Einführung von flächendeckendem Funkinternet für alle sowie von längeren Tagen (Verlangsamung der Erdrotation), ausserdem der Erfindung von Schrauben, die nicht ausfransen.
14.10.2006 | 06:19 | Anderswo | Was fehlt
Lange hat man sich hier in China gefragt, wann denn das Tui-Logo von chinesischen Kopisten aufgegriffen würde; immerhin ist der Konzern bereits seit dem Jahr 2002 vor Ort. Gestern Nacht gab ein Autoverleiher in Peking die Antwort. Sehr schön und Dank dafür. Nicht so schön: Der deutsche Tui-Online-Claim World Wide Weg. Der ist so unterirdik, den würden nicht einmal Chinesen klauen.
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13.10.2006 | 20:00 | Papierrascheln
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Wer wollte nicht schon einmal die technischen Spezifikationen der Panzerabwehrrakete Rotkäppchen oder des Landkreuzers P-1500 "Monster" nachschlagen, hatte aber gerade blöderweise kein Internet dabei? Dem Krieg oder doch zumindest der kriegerischen Absicht verdankt man ja, man kann es gar nicht oft genug sagen, letztlich doch einige der pfiffigsten Innovationen und Konversationen überhaupt. Wo wären wir etwa heute, ohne die Erfindung des Schnauzbarts, des Granatwerfers oder der nicht wirklich warmen Socken?
Weitaus mehr Dank allerdings, so steht zumindest zu vermuten, ist all jenen Kriegserfindungen geschuldet, die so aus der Spur waren, dass sie ausser sich selbst wohl kaum jemals ernsthaft jemanden gefährdeten. Diesem bislang ausgesprochen unterschätzten Aspekt der Geschichte des zweiten Weltkrieges widmet Zack Parsons sein soeben erschienenes "My Tank is fight!". Über 220 Seiten erfreut uns der hämische Experte nicht nur mit kompetenten Verrissen der jeweiligen Technologien, sondern auch mit seltsam ernst gemeint wirkenden Illustrationen, hypothethischen Einsatzgeschichten, intimen Einzelheiten über Traudl aus dem Führerbunker sowie detaillierten Einsichten in den jeweils geplanten technischen Schnickschnack. Als Bonus gibt es obendrauf, wie in jedem guten amerikanischen Sachbuch, selbst erfundene deutsche Wörter, die ebenfalls nicht so super funktionieren (Nachtsichtgeraten). Stringenz, mon amour. Da heisst es: jetzt schon an Weihnachten denken.
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IN DER RIESENMASCHINE
ORIENTIERUNG
SO GEHT'S:
- Stiefel (alle Farben)
- Pibloktoq
- Beten auf Feten
- subjektives Erleben
SO NICHT:
- McDonalds-Mahl mit Schuldgefühl
- Scharadenschismen
- Sitzsackecke
- Jürgen Sparwasser nimmt Tubastunden
AUTOMATISCHE KULTURKRITIK
"Franklyn", Gerald McMorrow (2008)
Plus: 5, 86 Minus: 1, 14, 54 doppelt, 74, 91, 101, 134, 135, 161, 173 Gesamt: -9 Punkte
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