03.05.2007 | 13:21 | Supertiere
 Geschmackssache: Crushing andersrum (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Eines Tages aber hatte der Mensch verlernt, über Gottes Werke zu staunen. Das Schneekäuzchen, der Kuipergürtel, der Geysir – der Mensch verschränkte nur seine Arme und gähnte: "Laaaangweilig!" Da schuf Gott das sexuelle Devianzverhalten sowie das Internet, und siehe, der Mensch wurde wieder munter und rief: "Es ist wundersam, es ist befremdlich, es ist sonderbar, aber es ist irgendwie auch ziemlich faszinierend."
Leider werden Menschen von der ach so "normalen" Gesellschaft, in der immer noch die konventionelle Penis-Vagina-Chose nach alter Väter Sitte en vogue ist, nicht voll akzeptiert, nur weil sie ein etwas anderes Erregungsmuster ihr eigen nennen. Beispielsweise geniessen Crush Freaks bittersüsse Momente sinnlichen Erlebens, wenn sie junge, schöne Frauen beim Zertrampeln von Tieren betrachten. Anschliessend schreiben sie einfühlsame Gedichte darüber.
Bei den zertrampelten Tieren handelt es sich vorzugsweise um Würmer, Kakerlaken oder Schnecken, aber auch Fische, Krebse oder Hummer kommen gern mal unter. "Auf Delikatessen herumtrampeln, ei fein, das kann ich auch", sagte sich die chinesische Krankenschwester Wang Jeu, erntete für ihre Aktion aber in der westlichen Welt überwiegend kritische Rezensionen – ein neuerliches Beispiel für die Schwierigkeit interkultureller Verständigung.
Im übrigen sind es nach Kenntnis der Riesenmaschine in der Tat ausschliesslich junge, schöne Frauen, mit denen die Rolle der Zertrampelnden besetzt wird. Vielleicht finden sich irgendwo in von uns unentdeckten Bereichen des Internets auch Menschen zusammen, die es gerne sehen, wenn alte, hässliche Frauen oder gar Männer Tiere zertrampeln. Das sind dann aber Perverse.
Dieser Beitrag ist ein Update zu: Stavros ist tot
02.05.2007 | 19:38 | Nachtleuchtendes | Supertiere
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Die Popnutten sind im Begriff, unsere Hoheit in der Nagetierberichterstattung zu unterwandern, zumindest auf dem Unterzweig der ausgestopften Nagetiere: Vor einiger Zeit waren sie uns schon mit dem LED-Throwie-Taxidermie-Mash-Up voraus, dieses Mal dokumentieren sie als erste eine Idee, die so einfach und schlicht ist, dass man am liebsten nicht selbst drauf gekommen wäre: Die Maus im Mausdesign zum Selberbauen. Doch was ist schon eine Maus ohne Computer? Und an dieser Stelle kontern wir eiskalt mit diesem Bibercomputer, dem ersten legitimen Nachfolger des guten alten 62er-Turing-Modells. Zusammen mit den einen und den anderen toten Eichhörnchen sowie den Mäuselesezeichen steht es damit jetzt 4:2 – also haltet euch ran, Popnutten, bei 6 ist das Spiel vorbei!
Dieser Beitrag ist ein Update zu: Die Büchersendung mit der Maus
02.05.2007 | 11:32 | Berlin | Vermutungen über die Welt
 Ich bin ein "Sack" voll Gold (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Von gewieften eBay-Verkäufern hört man, sie reicherten ihre Auktionen absichtlich mit Rechtschreibfehlern an (vgl. "Mutmassungen über die Weppelzihne"), um so beim Käufer den Eindruck zu erwecken, er könne bei einem Tölpel ein rechtes Schnäppchen machen. Ähnliche Wege schlägt die Post ein (im Bild: Filiale Skalitzer Strasse, Berlin). Der prall mit echtem Gold gefüllte Sack wird demnächst abgeholt und ist durch die Aufmachung und Beschriftung im Zusammenspiel mit frei zugänglicher Aufstellung im Schalterraum zuverlässig vor Diebstahl geschützt. Bescheuert ist daher nicht, wer glaubt, von allen Wörtern auf dem gelben Luftballon ausgerechnet das einzige halbwegs zutreffende, nämlich "Sack", in Anführungszeichen setzen zu müssen, bescheuert ist vielmehr, wer die Botschaft nicht richtig zu deuten weiss und den Schatz achtlos stehenlässt. Beim "nächsten" Mal sind wir "schlauer"!
02.05.2007 | 01:14 | Alles wird besser
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.) Wo sich Lamm und Löwe guten Tag sagen (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Der vermutlich friedlichste Kreuzberger 1. Mai seit Menschengedenken, vulgo: 1987, verdankt seinen glimpflichen Verlauf einer simplen Umstellung, auf die man auch früher hätte kommen können: Die Verbannung der Autos aus dem notorischen Krawallkiez SO 36. Wo sonst gepimpte 3er BMWs viriler Männer mit Migrationshintergrund Jagd auf Frauen und Kinder machen, herrschten Friede, Freude, Köfteburger. Als hätte es niemals motorisierten Individualverkehr gegeben, gehörte das gesamte Quartier zum gestrigen Myfest den Menschen, Hunden, Fahrrädern und Kinderwägen. Wie in den kühnsten, THC-induzierten Öko-Träumen begegnete man sich zwanglos und entspannt mitten auf der Fahrbahn, Aggression und Testosteron schienen mit den KFZs verbannt. Wo die Fahrzeuge eines ganzen Stadtteils geblieben sind? Keiner weiss es, aber keiner vermisste sie. Das war die Stellschraube, nach der man so lange gesucht hat: Soziale Deeskalation beginnt mit der Vertreibung der Autos. Die Politik sollte sich durch diese Erfahrung bestärkt fühlen, das Experiment zeitlich unbefristet auf ganz Mitteleuropa auszudehnen.
01.05.2007 | 19:13 | Berlin | Essen und Essenzielles
 Immerhin können sich nur sehr grosse Kinder die Hände verbrennen. (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Nebenbeiten. Ein nagelneues, famoses Wort für eine halbneue, halbfamose Tätigkeit. Es ist eine Kurzform von "nebenbei arbeiten" und bedeutet im vorliegenden Fall eine gleichzeitige Verbindung von Nutzflächenoptimierung, Just-in-Time Lean Production, Arbeitsprozess- Parallelisierung und Verarschung. Wir sehen einen Supermarkt, in dem integriert ins Brotregal ein Backofen steht. Das ist die Nutzflächenoptimierung. Wir sehen auch, dass daneben ein Tablett unfertiger Brötchen steht, das genau dann in den Ofen geschoben wird, wenn der Brötchenvorrat zur Neige geht. Das ist die Just-in-Time Lean Production. Wir ahnen aber auch, dass der Backvorgang nicht unbedingt von Konditormeistern vorgenommen wird, sondern von Regalbefüllern, die vorher eine vierstündige Ofenschulung bekommen haben mögen. Das ist die Arbeitsprozess-Parallelisierung. Und schliesslich vermuten wir, dass diese nebenbeitenden Backbefüller niedrigentlohnt werden dürften, aber auch sie irgendwann eingespart werden, so dass als Steigerung nur die Flucht nach unten bleibt: schon in naher Zukunft werden die Kunden ihre Brötchen selbst backen müssen. Supermärkte werden nur noch Zutaten und Gerätschaften bereithalten, der Trend wird sich weiter verschärfen, indem die Entertainmentgesellschaft daraus ein Event macht und ganz am Ende kommt man beim Supermarktgang in eine riesige Halle, wo man die Kuh selbst künstlich besamen muss, damit man ein Jahr später im Rahmen eines Live-DJ-Sets ein Kalbsschnitzel überreicht bekommt. Wenn man in der Zwischenzeit Hunger hat, mäht man ein Feld und bäckt sich ein Brot in einem der Öfen im ehemaligen Brotregal.
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IN DER RIESENMASCHINE
ORIENTIERUNG
SO GEHT'S:
- ungeschwafelt
- Sexy Grandma Chic
- Erdmännchen
- vor dem Spiegel posen
SO NICHT:
- Vertuschkasten
- Seitentranspi (zu lang)
- ungeschwefelt
- Besuch beim Psychologen
AUTOMATISCHE KULTURKRITIK
"Lucky Number Slevin", Paul McGuigan (2006)
Plus: 5, 10, 21, 31, 36, 82, 83 Minus: 22, 36, 112 Gesamt: 4 Punkte
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