Riesenmaschine

27.04.2007 | 07:10 | Anderswo | Was fehlt | Zeichen und Wunder

Wofür?

Warum gibt es Plattentektonik nur auf der Erde? Wieso haben Joghurt-Gums ohne Fett trotzdem so viele Kalorien? Weshalb sind alle Führhunde kastriert? Das sind alles Fragewörter, die andere benutzen mögen. Wir fragen stattdessen: Wofür? Wofür steht zum Beispiel dieser Easy Cheque Deposit-Automat unter der Pacific Plaza in Hongkong, wo doch der Scheck dabei ist auszusterben? Nun, letzteres trifft zwar für Europa zu, aber nicht für Südostasien (inkl. Hongkong und Macao). Die haptisch orientierten Menschen hier misstrauen der abstrakten Überweisung, weshalb man in der Region Scheck -Deponierautomaten allenthalben findet. Bleiben noch: Was, Wozu, Wieso. Was also ist mit dem am Automaten aufgeklebten Taschenrechner? Gewiss, es ist ein stolzer Casio HS -8VE Two Way Power, der für den Preis von 3,99 USD vertrieben wird, aber wozu soll man ihn benutzen? Ausrechnen, um welchen Betrag man vom Scheck-Aussteller über den Tisch gezogen wurde? Mutters Telefonnummer eingeben? Nachschauen, wie spät es ist? Und wieso ist in den Rechner die Zahl 4.000 – schwer zu erkennen, aber wahr – bereits eingegeben? Wir wissen's nicht, aber wahrscheinlich ... Sie!

Christian Y. Schmidt | Dauerhafter Link | Kommentare (8)


26.04.2007 | 13:15 | Sachen kaufen

Spack as spack can


Begrenzt komisch (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Spackige Aktionen gab's und gibt's zuhauf: An einem Flashmob teilnehmen, mit der Miet-Harley die Überreste der "Route 66" entlangdrömeln, Zahnpasta unter anderer Leute Türklinken schmieren, zu sechzehnt in eine Bar einfallen und unisono "Caipi" bestellen – ach, man könnte stundenlang. In diese unrühmliche Liste lässt sich die Verwendung des Bombenweckers nahtlos integrieren. Dieses Weckinstrument sieht so aus, wie sich Horst Pampel aus Berlin-Mariendorf eine Bombe vorstellt. Wie zu erwarten, weckt die Bombe ihren Benutzer mit fortwährenden Explosionsgeräuschen und ist nur durch Eingabe eines von drei zufällig ausgewählten möglichen Codes zu besänftigen. Es ist zu befürchten, dass schon bald einige Ryanair-Flüge noch später starten als sowieso schon, weil weisse Dreadlockträger aus Freiburg mit derlei skurrilem Reisegepäck den ganzen Betrieb aufhalten und das eh schon überlastete Flughafensicherheitspersonal gänzlich in den Wahnsinn treiben.


26.04.2007 | 05:04 | Alles wird schlechter | Vermutungen über die Welt

Die Krankheit der Massen


Was kommt als Nächstes, anonym über Regierungen abstimmen? (Foto: hjl, Lizenz)
Drüben in der ausländischen Blogo-Ecke reden gerade alle wild durcheinander, weil Whoissick.org ans Licht der Öffentlichkeit getreten ist. Who-Is-Sick ist eine unglaublich geistreiche Erfindung, mit der man zum Beispiel erfahren kann, dass es in Göttingen im Moment drei anonyme Menschen mit Kopfschmerz, aber nur einen mit Magenschmerzen (Klein-Lengden) gibt. Das kann sich natürlich praktisch jederzeit ändern, Magenschmerzen gehen ja manchmal ganz plötzlich vorbei, zum Beispiel auf dem Klo. Das Theater fing wohl damit an, dass Boingboing am Dienstag manisch-aufgeregt herumpostulierte, es handele sich bei der Kopfschmerz-Spielerei um ein valides wissenschaftliches Instrument zur Epidemiologie. Medgadget, seit langem das Kompetenzzentrum in Sachen Medizin in Bloggy Nation, kann das so nicht stehenlassen, und sieht Who-Is-Sick stattdessen als offene Einladung an Hypochonder, ihre einfältigen Symptome publik zu machen. Das ist wohl eine komplett richtige (obschon der Selbstdarstellung der Schnupfen-Masher widersprechende) Feststellung, die nur zwei Gegenargumente zulässt: Welcher Hypochonder möchte schon anonym bleiben? Und selbst wenn, eine Landkarte der Hypochondrie, warum nicht? And there it goes, hin und her, Kopfschmerz, Durchfall und Cholera, es ist nicht schön, wie so oft, wenn es um Krankheiten geht. Und irgendwo in den Kommentarschlünden oder auch in der kongenialen Diskussion über die Abstimmung über Verbrechen in Grossstädten schlummert hier die fundamentale, jedoch leicht zu beantwortende Frage, wie weise die usergenerierte Weisheit der Masse schon sein kann, wenn man sie zum Beispiel durch ein Google-Öhr zwängt. Oh, da, eine laufende Nase in Kassel.

Aleks Scholz | Dauerhafter Link


25.04.2007 | 20:13 | Berlin | Alles wird schlechter

Neue Höflichkeit – Rückrufaktion

Die Graffitivermeidungstechnik "Neue Höflichkeit" (links im Bild), über die wir im Sommer 2005 berichteten, ist, wie sich (rechts im Bild, aktueller Zustand der Mietsache) herausgestellt hat, leider defekt. Wir bedauern aufrichtig die Unannehmlichkeiten, die manchem Leser durch unsere Berichterstattung entstanden sein mögen, bitten aber um Verständnis. Wer stets von der vordersten Front des Fortschritts berichtet, kann nicht immer zwei Jahre abwarten, ob sich ein neues Verfahren in der Praxis bewährt. Dass sich das Klingelschild deutlich tagfreier darstellt als zum Zeitpunkt unserer ersten Veröffentlichung, macht weitere Untersuchungen erforderlich, von deren Ergebnissen wir in aller gebotenen Voreiligkeit berichten werden.

(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Neuer Trend zur Höflichkeit


25.04.2007 | 12:29 | Berlin | In eigener Sache

Berlin Bunny Lectures Vol. 25


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Endlich ist es soweit, am jetzt kommenden Freitag um 20 Uhr werden wir (Supatop- und das Hilfscheckerbunny) die heitere Performance-Bühne des nbi betreten und uns dort mit dem wichtigsten Thema der heutigen Zeit auseinandersetzen: Mit Kunst – pro und contra! Dabei stehen uns klugen Bunnies drei schillernde Vertreter aus der internationalen Kunst und Karikaturszene zur Seite: F.W. Bernstein wird über Karikaturen sprechen und noch über so allerlei! Helge Flemming wird über "erfolglose Künstler" sprechen und darüber wie man mit Bilderrahmen Geld verdient! Und Daniel Richter wird Fragen zum Thema "erfolgreicher Künstler" beantworten und dafür sorgen, dass viele gut aussehende Kunststudentinnen im Publikum sitzen!

Ausserdem werden unsere singenden Musen, FIL, Jens Friebe und Swingin' Cäsar, ein paar schöne Kunstlieder und Avantgardistische Popsongs betragen! Worauf wartet ihr noch? Lasst Eure Pinsel und Sprühdosen fallen und kommt vorbei!


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