(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.) Der niederländische Handelsstützpunkt Rockingstone bietet neuerdings ein attraktives Gadgetratespiel im Internet an. Wer selbst auf die Lösungen kommen möchte, kann hier ruhig weiterlesen, denn wir verraten natürlich weder, welche 8 Funktionen das Trinkglas mit 8 Funktionen hat, das von aussen eigentlich nur nach "Flüssigkeit einfüllen" und "austrinken" aussieht, noch was ein Heebeegeebee darstellt. Es ist auch nicht offensichtlich, welche Art "magnetische Aktion" in einem USB-Aquarium am Werk sein könnte (Geheimtipp: Aale verfügen über einen Magnetsinn, aber sind das noch Fische oder schon Würmer?). Für alle, die mit derart Schabernack nicht zurecht kommen, bietet Rockingstone gleich zwei Auswege: Entweder gar nicht selbst rätseln, sondern alle Kaufentschlüsse über den formschönen, batteriebetriebenen Decision Maker abwickeln (siehe Bild). Oder aber einfach zusammen mit den Worry Dolls in den Schlaf weinen. Die Vergadgetung aller Lebensbereiche, das muss unser Auftrag sein.
Auch positive Vorurteile über fremde Länder sind Vorurteile und als solche strikt abzulehnen. So stimmt es gar nicht, dass in Japan alles viel schneller geht als anderswo, oft werden einfach nur japanische Aufnahmen in doppelter Lichtgeschwindigkeit abgespielt. In Wirklichkeit hat der Fortschritt in Japan vier kleine Füsse, auf denen er beschaulich einherwackelt. Aus dem Japan-Aufklärungsblog Tokyo Times erreicht uns der Hinweis auf das vorbildlich entschleunigte Banei-Pferderennen, bei dem 500-Kilo-Gewichte durch pferdeknöcheltiefen Sand und über Hindernisse geschleppt werden müssen. Unerleuchtete westliche Pferderennveranstalter können aus diesen Bildern lernen, dass es nicht auf jede Tausendstelsekunde ankommt im Leben. Und dass Slow Food nicht aus Tieren hergestellt werden kann, die ein hastiges und unstetes Leben geführt haben (Geparden, Heuschrecken), sondern nur aus der gelassenen Schnecke, dem besonnenen Rennpferd, hat der findige Japaner, Freund des Kirschblütenfleischs, sicher auch längst gegneisst.
Der bösen Methankuh Helferlein (Foto: Gaetan Lee / Lizenz)Der Schlund der Treibhaushölle öffnet sich und heraus kullert diesmal, neben Kuh und Auto, die Glühlampe. Die Australier werden den Wolf im Jahr 2010 zum letzten Mal schäumen, während hierzulande wohl die Top-Runner ans Netz kommen.
Die Weltklimarettung geht allerdings viel entspannter, sagte Hanns Günther schon 1931 und entsann das Thermikkraftwerk. Damit werden Treibhaus und Kamin paradoxerweise zu Antagonisten des malignen Treibhauseffekts – indem Luft, durch die Sonne erhitzt und von einem Kamin angesaugt, durch grosse Turbinen gepustet wird. Um die Rentabilität zu sichern, muss man jedoch für eine monströse Betonerektion sorgen, ein kleiner Ventilator vor dem Kachelofen ist leider nicht genug. Abseits des Anti-Glühlampen- Aktionismus soll dieses Vorhaben demnächst von einer Firma namens EnviroMission umgesetzt werden, die ernsthaft eine 500 m hohe Betonröhre mit zwei Kilometer Treibhaus drumrum (Video) in den heissen australischen Wüstensand setzen will, wenn es sich denn bezahlen lässt, und zur Not könnte man da alle alten Glühlampen und Rinder reinwerfen.
Im trüben Europa sollte man darüber nachdenken, sowas über jede grössere Stadt zu stülpen, was dann auch unabhängig von der Sonneneinstrahlung funktionieren müsste. Ein netter Nebeneffekt des Riesenkaminbaus wäre auch die Verlangsamung der Erddrehung, so dass man noch mehr Zeit zum Klimaschützen hätte. Jetzt kann einem nur noch der verrückte kleine Ire Orbo zuvorkommen, der zwar die Welt retten, aber die Physik kaputtmachen würde.
Sie sehen zwar aus wie Tiere, aber man kann sie auch rauchen. (Foto: dongkwan) (Lizenz) Die von Konrad Adenauer an seine mit seiner Politik und dem Zustand der Nation unzufriedenen Gegner gerne adressierte Floskel "Geh doch nach drüben!", bekam vorgestern Abend in der Talkshow "Kerner" eine zeitgemässe, irritierende Neuentsprechung. Als nämlich der Unsympath Jan Fedder im allerübelsten Dialekt Deutschlands (Hamburgisch, genölt) den Gastgeber, der sich gegen das Rauchen in Autos aussprach, anpflaumte: "Geh doch nachher ins vegetarische Hip-Hop-Lokal und iss Grünkernbratlinge". Hart ist es, wenn als Nikotinersatzstoff Grünkernbratlinge herhalten sollen, härter wird die Verwünschung nachvollziehbar durch das verstärkende, negativ konnotierte Hip-Hop-Argument, am härtesten allerdings, wenn man in Fedders Wikibiografie liest, er sei Vegetarier, esse aber Bockwürste. Vermutlich ist er sogar Nichtraucher. Und Kommunist sowieso.
Die Zukunft der Fotografie in der Halbtotalen. (Foto: The Lancet) Die Zukunft wird nicht immer nur rosig dargestellt. Manchmal soll sie bewohnt sein von finsteren Mächten mit Lichtschwertern, und enthält Dasistkein-Monde, manchmal finden in ihr das Waldsterben, die nächste Eiszeit, die Überschwemmung New Yorks wegen Klimakatastrophe und die Frankfurter Buchmesse gleichzeitig statt, und das ist nicht schön. Dann wieder werden Affen die neuen Menschen sein, Klingonen die neuen Affen, und Rasierer die ... ach, genug. Ein Haufen noch nicht entdeckten Drecks, so sollen wir glauben, sei diese Zukunft. Das aber, liebe Zukunftsunker, galt auch mal für Amerika.
Die in der britischen Zeitschrift The Lancet (Das Lichtschwert) beschriebene Armprothese zum Beispiel, kann von ihrer Inhaberin nicht nur wie ein eigener Arm benutzt werden, sondern kann im Prinzip auch wie ein eigener Arm Sinneseindrücke zurückliefern, ersetzt also nicht nur das Greifen, sondern fantastischerweise auch gleich noch den Phantomschmerz und das Kribbeln. Von diesem Meilenstein des Prothesenbaus ist es nicht weit bis zum Terminator – gebaut vermutlich von Google – und zum Krieg gegen die Maschinen, den wir dann zumindest theoretisch gewinnen können (eventuell mit Hilfe von Delphinen mit Flossenprothesen), weil er immerhin endlich begonnen haben wird. Zukunft, wir glauben an Dich.