Riesenmaschine

19.09.2006 | 11:42 | Fakten und Figuren | Papierrascheln

Der beste Witz der Welt


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Im grossartigen Interviewbuch von Mike Kelley Interviews, Conversations and Chit-Chat mit John Waters, Tony Oursler, Larry Clark und ähnlichen Dreckspatzen gibt es einen Witz, den Kelley dem Witzefachmann Richard Prince erzählt, und der so gut ist, dass er als Kaufanreiz reichen muss:
A drunk stumbles onto a bus to get out of the rain. He walks up the aisle and sits right behind the driver and stays there, traveling from one end of the line to the other. After a while he begins to notice things. Like, every time an attractive woman gets onto the bus the driver would turn around and say, "Tickle your ass with a feather." To which the woman would reply, "What??" and he would repeat, "Well, typical Michigan weather."After five or six times the drunk catches onto what is going on and begs the driver to allow him to do it the next woman they see. The bus comes to a stop and another woman gets on. The drunk looks at her and says "Fuck you!" "What??" she screams back. And he goes, "It looks like rain."


19.09.2006 | 03:30 | Anderswo | Fakten und Figuren

Rede wie Männer ohne Moral (Piraten)


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Sicherlich wollte jeder schon mal Pirat werden, entweder bereits als Kind oder spätestens seit Monkey Island. Heute kann man zumindest so tun als ob, denn es ist mal wieder Talk Like a Pirate Day. Erfunden wurde der Tag von Cap'n Slappy, Ol' Chumbucket und Mad Sally (s. Bild) vor 11 Jahren beim Racquetball, wobei als Datum zur besseren Merkbarkeit der Geburtstag von Slappys Ex-Frau gewählt wurde.

Nun haben es die Angelsachsen natürlich einfach, sie verfügen über eine reiche Pirateriegeschichte und -literatur und wissen genau, wie man die fünf A richtig verwendet und ob man "Arrrr" vor, hinter oder vor und hinter einer adverbialen Bestimmung des Ortes verwenden sollte. Im deutschsprachigen Raum, wo die letzten Freibeuter vor vielen Jahrhunderten hingerichtet wurden, ist das hingegen nicht so einfach. Deshalb müssen wir trotz löblicher Ansätze weiter auf die Einführung des "Learn to Talk Like a Pirate Day" (der 18. September böte sich an) warten. Oder uns damit begnügen, den ganzen Tag Kapernbrötchen zu essen und dabei finster zu gucken.


18.09.2006 | 16:19 | Berlin | Sachen kaufen | Vermutungen über die Welt

Vor Ihrem geizigen Auge


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Als vor zehn Jahren die ersten Verbraucher mit der S-Klasse zu Aldi fuhren und sich dort soziodemografisch wie die Axt im Walde aufführten, war das Geschrei vom "multioptionalen Verbraucher" noch gross. Heute kommt man dem elitären Discount-Besucher entgegen und greift seinen vermuteten bildungsbürgerlichen Background auf, um Apfelsaft zu verkaufen. Zumindest macht das die Grosskelterei Tymbark. Auf dem bei Norma angebotenen Apfelsaft "Tymbark Antonowka Apfel" empfiehlt der Hersteller: "Denken Sie einen Augenblick an Chopins Mazurka. Masurische Landschaften tauchen vor ihrem geistigen Auge auf. Das ist die Heimat unseres Antonowka-Apfels ...".

Denken Sie nun einen Augenblick an die abstossendste und erfolgreichste deutsche Werbekampagne der letzten Jahre. Der Elektromarkt Saturn taucht vor Ihrem geistigen Auge auf. Das ist die Heimat eines anderen besonderen Angebots. Denn auch Saturn hat den Crazy-Hybrid-Kunden erkannt und bietet daher gegenwärtig einen monströsen Plasmafernseher für 59.900 Euro an. Hinter der Preisangabe vermisst man freilich ein Mörike-Gedicht.


18.09.2006 | 09:13 | Supertiere | Alles wird besser

pfiffigR


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18.09.2006 | 02:26 | Anderswo | Nachtleuchtendes | Alles wird schlechter

Versteh einer Bahnhof


Bunt verliert (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Zuerst die superschlechte Nachricht: Der Fotomat ist weg. Sie haben den äonenalten Schwarzweiss-
Fotoautomaten vom Zürcher Hauptbahnhof entfernt, der auf kontrastreichem Barytpapier aus Zeiten Andy Warhols für unfassbare zwei Franken die besten Fotos der Welt machte. Seinen Platz hat eine computertechnisch aufgebrezelte Plastikmaschine eingenommen, die für zwei Franken allenfalls noch drei "Spassbilder" als flaue Digiprints in absurdem Hochkantformat ausdruckt, dafür aber mit der keck-aufgeweckten Quengelstimme eines Navisystems nervt.

Als kleinen Trost und Beschwichtigung für den solchermassen in Rage getriebenen und echauffierten Zürich-Reisenden haben sie im Bahnhof selbst nun ein 3,3 Tonnen schweres und weltweit erstes dreidimensionales und bivalentes (was immer das heissen mag) Farbdisplay namens Nova angeschraubt. Die 25.000 Lichtkugeln, in herabhängenden Schnüren ähnlich wie anal beads angeordnet, können in mehr als 16 Millionen Farben aufleuchten und brauchen mehrere starke Ventilatoren zur Kühlung und ein eigenes Wasserkraftwerk für den Strombedarf. Theoretisch können damit sogar Filme dreidimensional wiedergegeben werden. Praktisch kackt das Ding ziemlich ab gegen die obszön und monströs hässliche Nana von Niki de Saint Phalle, die am anderen Hallenende baumelt. Und vom praktischen Nutzwert her kann Nova es eh nicht mit dem schmucklosen, aber funktionalen Fotomaten aufnehmen, der mehr als 16 Millionen Farben darstellen konnte, solange sie entweder Schwarz oder Weiss waren.


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