15.02.2006 | 20:07 | Sachen kaufen
 Endlich mal ein King-Size Teller (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Die bekanntesten Teller der Welt sind sicher Edward und Jürgen Teller. Eine vollkommen andere Sache dagegen sind Sammelteller, es handelt sich nämlich um eine komplizierte Spezialwelt, ganz anders als zum Beispiel die Spezialwelt der hessischen Faunisten, die mit Hilfe ihres Ehrencodex schnell einzuordnen ist. Nein, Sammelteller und ihre Tellersammler sind etwas ganz Besonderes, das merkt man schon daran, dass sie eine internationale Organisation haben, eine clevere Mischung aus Börse, Bewertungsinstanz und Tellershop, die Bradford Exchange. Dort gibt man unter anderem einen Index heraus, den BRADEX, der ganz, ganz ungefähr vergleichbar mit dem DAX den Wert bestimmter Sammelteller angibt. Nanu, Tellerhersteller, Tellerbewerter, Tellervermittler und Tellerverkäufer in einem – ist das nicht Sammeltellerfaschismus? Wo bleibt hier die Tellergewaltenteilung?
So werden sicher viele Menschen fragen, aber ganz ehrlich, wenn etwas so wunderbares wie der 1973-Aloha-Hawaii Elvis-Sammelteller (ohne Tellerständer) auf der Abbildung herauskommt, kann das ganze Sammeltellerkonstrukt wohl kaum böse sein. Der Elvisteller (ach, hätte Edward Teller seinen Sohn doch Elvis oder wenigstens Sam L. genannt, ungeahnte Vermarktungsmöglichkeiten ergäben sich!) hat übrigens eine Reihe Vorteile, es gibt zum Beispiel nur 95 Brenntage, es ist also eine Limited Edition, ausserdem ist es möglich, an einem Subskriptions-Plan teilzunehmen und so bei den zukünftigen Modellen keinesfalls das Sammeln zu vergessen. Und das wäre bei einer derart famosen Elvisteller-Serie auch dramatisch: Auf "1973 Aloha Hawaii" (Abb., ohne Ständer) folgen "The Vegas Legend", "The Superstar", "The Spirit", "The Phoenix", "The Dream", "The Vision" und "The Encore". Strong buy!
15.02.2006 | 16:17 | Berlin | Alles wird schlechter
 Der Peuble geht auf die Strasse (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Als Schweinebauch-Werbung bezeichnet man in der Branche jene Form der Brachialreklame, die mittels marktschreierischer Aufmerksamkeitseffekte und einer starken Betonung des Preisarguments für vermeintliche oder tatsächliche Sonderangebote bei Discountern werben soll. Zumeist begegnet sie einem in Form der Wimmelanzeigen oder als Beileger in Tageszeitungen, zunehmend auch als Postwurfsendung im Briefkasten, wie der Werbeblogger in einer verdienstvollen Collage dokumentiert hat. Neu ist, dass sie wie bei diesem ästhetisch herausgeforderte Angebot des Trash-Textil-Discounters Zeeman in den Aussenbereich migriert und als 18/1-Plakat das Stadtbild verunziert, dienten Billboards doch bislang eher der Lancierung von Neuprodukten sowie der Marken- und Imagebildung. Was solls? Gleichviel. Wird die Stadt eben zu einer bewohnbaren Wimmelanzeige. Wenn eh alles immer trashiger wird, können wir auch auf den schönen Schein der Webung getrost verzichten. Und auf einigen anderen überflüssigen Luxus der Zivilgesellschaft ohnehin. Wie Harald Schmidt einmal richtig bemerkte, gibt es sowieso nur noch zwei sinnvolle Bundesländer: Aldi Nord und Aldi Süd.
15.02.2006 | 12:51 | Supertiere
 Nagetier bei der Arbeit – Ersetzt bis zu drei Designklassen (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Früher einmal war das Leben eines Designers ein einfaches. Er musste im wesentlichen Faktoren wie Ergonomie, Funktionalität und Angemessenheit berücksichtigen und diese dann material- und produktionsgerecht in eine gefällige Form umsetzen. Es waren gute Zeiten für Designer, doch sie sind längst vorbei. Fast jedes Produkt gibt es mittlerweile funktional und in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Natürlich könnte man diese bewährten Dinge noch etwas verfeinern oder man könnte sich auch ganz neuen Herausforderungen stellen wie etwa dem Design von Orangensaftpackungen, die auch über 60jährige noch selber öffnen können. Man könnte auch versuchen, organische Naturformen sinnfällig in Produkte zu übertragen, wie es zum Beispiel Alvar Aalto immer wieder tat, etwa bei seiner Vasenserie 'Savoy', der Gerüchten zufolge eine Zeichnung 'Lederhose einer Eskimofrau' und in Wahrheit die Form finnischer Seen zugrunde lag. Aber natürlich ist das alles sehr langweilig.
Viel lieber sitzen zum Beispiel diese müden Designerinnen doch in ihrem Atelier und spielen ein bisschen mit Mäusen und Schlangen. Natürlich wird das auch irgendwann langweilig, aber wenn sie dann merken, dass man den Tieren nur das richtige Spielzeug hinwerfen muss, damit sie die Arbeit für einen machen, ist es bis zu Ruhm, Ehre und Auszeichnungen nicht mehr weit. Sie müssen jetzt nur noch den tierischen Produkten (von einer Schlange gewürgte Tonstangen, von Hasen gebuddelte Gänge) willkürlich irgend einen Zweck zuordnen, zum Beispiel 'Garderobe', 'Lampe' oder 'Vase' und fertig. Das Resultat ist zwar weder schön noch praktisch, aber ergibt volkswirtschaftlich natürlich Sinn, teuere Designschulklassen können jetzt massiv verkleinert und in den Räumlichkeiten des städtischen Zoos untergebracht werden. Und es zeigt sich hier auch, wie richtig die Riesenmaschine liegt, wenn sie immer wieder das Aussterben der richtig grossen Tiere bemängelt, hätten doch diese auch noch ganze Architekturfakultäten überflüssig gemacht.
14.02.2006 | 23:40 | Alles wird besser | Sachen kaufen
 Für dieses Bild sollte sich der Hersteller schämen (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Die Google-Anfrage, die die Riesenmaschine im letzten Juli erreichte, "was kann man mit altem plastikflaschen machen", wurde in der Folge zwar bereits beantwortet, aber gerade erfahren wir durch Strange New Products Neues in dieser Angelegenheit: Das $49,95 teure RecyclersRaft ist vermutlich eine Luftmatratze fürs Leben. Hier macht sich der Hersteller geschickt ein altbekanntes physikalisches Phänomen zunutze; Luft hält sich nämlich – anders als der Name vermuten lässt – gar nicht so gern in Luftmatratzen auf, sondern nutzt vielmehr jede Gelegenheit zum Entweichen. In Getränkeflaschen drängt es die Luft dagegen mit aller Macht, wie man bei geselligen Anlässen unschwer beobachten kann. Das RecyclersRaft ist daher inwendig mit leeren Plastikflaschen ausgestopft, in denen sich die Luft zufrieden räkelt, und wenn doch mal eine davon undicht werden sollte, ersetzt man sie einfach durch eine neue.
In den Google-Anfragen aus dem Januar
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werden wir schon bald vollständige Aufklärung schaffen. Versprochen!
14.02.2006 | 16:04 | Supertiere | Listen
 Satan weidet weder Buntspechte noch Bachforellen (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Nicht Riesenmaschine lesen kann teuer werden! Diese Erfahrung musste gestern abend Kandidat Rafael in der RTL-Sendung "Wer wird Millionär?" machen. Bei 32.000 erreichten Euro hatte der Kulturmanager aus Bad Mergentheim seine drei Joker verbraten und sollte für 64.000 Euro die Frage beantworten, welches der vier Tiere Laubfrosch, Siebenschläfer, Buntspecht oder Bachforelle ein Bilch sei. Während andernorts zeitgleich Chinesinnen schmerzhaft aufs olympische Eis knallten, verzichtete der ahnungslose Engländer ebenso schmerzlich auf die Beantwortung der Frage und damit auf ein geschätztes Jahreseinkommen (als Kulturmanager) bzw. Abendhonorar (Jauch). Sein Pech: Hätte er regelmässig die Beiträge in der offensiv und bekennend nagetierverherrlichenden Riesenmaschine verfolgt, wäre er lachend in den sechsstelligen Bereich vorgedrungen. Petitesse am Rande: Noch vor der Frage kündigte er nach Erreichen der 16.000 Euro-Gewinnschwelle an, sich von diesem Betrag lediglich eine neue "Maus" für seinen Computer kaufen zu wollen. Dies war dem Nagetiergott offensichtlich nicht Huldigung genug.
Dieser Beitrag ist ein Update zu: Mehr über Nagetiere
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IN DER RIESENMASCHINE
ORIENTIERUNG
SO GEHT'S:
- Fegefeuer der Streicheleinheiten
- Hasenzahnspange
- Mineralwasser, enteisent
- Stützbier
SO NICHT:
- Sperrholzimitat
- Spuken vor 12
- Kieser Training (kein Trendhangout)
- Zahnspangenharz
AUTOMATISCHE KULTURKRITIK
"Hyena", Gerard Johnson (2014)
Plus: 3, 34, 42, 67, 144, 149, 151, 155, 157 Minus: 74, 155, 165, 214 doppelt Gesamt: 4 Punkte
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